Das Barcamp – Die Unkonferenz auf der AGILE SALZBURG

 „Keine Zuseher, nur Teilnehmer“, so lautet ein Credo von Barcamps, jenem Meeting-Format, das in den letzten Jahren aufgrund seines interaktiven Charakters und seiner Praxisrelevanz immer mehr Anhänger fand.

Auch auf der AGILE SALZBURG werden sich an einem Tag Experten und Anwender von Neuen Arbeitswesen in diesem Rahmen austauschen. Was genau dort diskutiert wird, das können wir Ihnen noch nicht sagen. Die Agenda wird nämlich erst direkt am Veranstaltungstag vor Ort von unseren Teilnehmern festgelegt. Eines wissen wir aber schon jetzt: Es wird Agilität frisch aus der Praxis geben: hautnah, ungeschönt und inspirativ.

 

Manfred Brandstätter

zählte schon zu agilen Befürwortern, als agiles Arbeiten nur eingefleischte Softwareentwickler kannten. Seitdem hat er zahlreiche Unternehmen in der agilen Transformation begleitet und viele Führungskräfte dabei unterstützt, ein neues Selbstverständnis im Kontext von New Work und Agiler Arbeitsweisen zu entwickeln. Er ist davon überzeugt, dass es die Lernfähigkeit der Menschen ist, die erweitert werden muss und nicht primär deren Wissen. Nicht nur deshalb ist er ein Fan von Barcamps. Er begleitet Barcamps bereits seit 10 Jahren als Moderator sowie als Veranstalter und wird auch beim Barcamp in Salzburg als Moderator vor Ort sein. In einem kurzen Interview erzählt er über seine Erfahrungen mit diesem Format.

 

Manfred, ein Barcamp wird häufig auch als Un-Konferenz bezeichnet. Was ist so un-gewöhnlich an diesem Format?

Für viele sind sicherlich der interaktive Charakter und die Spontanität von Barcamps ungewöhnlich. Damit ein Barcamp funktionieren kann, ist es wesentlich, dass sich alle Teilnehmer einbringen wollen. Dafür muss man keine großen Erfolgsstories zu berichten haben – im Gegenteil. Häufig ist ein ehrlicher Bericht über etwas, das nicht funktionierte sogar hilfreicher.  Wichtig sind eine grundsätzliche Aufgeschlossenheit und die Bereitschaft, seine Erfahrungen mit anderen zu teilen.

 

Die Agenda wird erst am Veranstaltungstag festgelegt, richtig?

Ja genau. Barcamps sind vom Format her betrachtet „selbstorganisiert“. Darum eignen sie sich auch sehr gut als Veranstaltungsformat für Events in der „Neuen Arbeitswelt“. Die Teilnehmer stellen sich zu Beginn selbst kurz vor und beschreiben auf einem Themenkärtchen, was sie weitergeben können oder nennen Fragen, die sie interessieren. Diese Themenkärtchen werden kurz vorgestellt und im Sessionplan vom Teilnehmer  (Sessiongeber) selbst zugeordnet. Ein Barcamp-Sessionplan ist ein Raster, indem Zeitfenster in Form von einstündigen Sessions bzw. die verfügbaren Räume aufgelistet sind. Der Sessiongeber sucht sich Zeitfenster und Raum selbst aus. Meine Rolle der Sessionsplanung beschränkt sich auf die Moderation und kurze Interessenabfrage der eingebrachten Sessions.

 

Das heißt, die Teilnehmer gestalten sich selbständig ihren Tag?

Ja genau. Vergleichbar mit agilen Arbeitsweisen, funktioniert auch dieses Format über Prinzipien und weniger durch jemanden oder etwas, der oder das vorgibt, wann wo was gemacht werden soll. Vielmehr gilt das Gesetzt der zwei Füße, das besagt, dass jeder, der in einer Session nichts mehr beitragen kann oder nichts Neues mehr lernt, sich mit seinen zwei Füßen in eine andere Session begibt.

 

Was sind deiner Meinung nach die wesentlichen Vorteile dieses Formats?

Durch den interaktiven Charakter von Barcamps – jeder darf Zuhörer und Vortragender sein – entsteht ein Dialog auf Augenhöhe, der für alle Beteiligten eine wirkliche Bereicherung sein kann. Darüber hinaus sind die Beiträge und Diskussionen äußerst praxisrelevant – es sind ja ausschließlich praktizierende Praktiker am Wort. Für viele interessant ist auch die sich durch Barcamps entwickelnde Community, die häufig über diesen Vor-Ort-Tag hinausgeht und in Sozialen Netzwerken weiterlebt.

 

Für wen eignet sich ein Barcamp?

Barcamps richten sich aufgrund ihrer Natur natürlich an Menschen, die schon Erfahrungen zu dem Thema des Barcamps sammeln konnten. Im Falle des Barcamps auf der AGILE SALZBURG sind das Agile Coaches, Scrum Master, Product Owners, Boardmaster oder generell Mitarbeiter und Führungskräfte, die Erfahrungen im agilen Kontext sammeln möchten. Wichtiger aber als eine bestimmte Ausbildung oder Rolle ist die Bereitschaft, sich einzubringen, Erfahrungen zu teilen und zu lernen.

 

Melde dich jetzt zum Barcamp mit Manfred Brandstätter am 17.10.19 auf der AGILE SALZBURG! Details zur Veranstaltung findest du hier.